Neue Goldfunde in Europa
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[227] Neue Goldfunde in Europa. – In ganz Mitteleuropa hat der Ertrag der Goldbergwerke schon seit dem achtzehnten Jahrhundert derart nachgelassen, daß sich die Gewinnung des edlen Metalls meist nicht mehr verlohnt. Die früher in Böhmen, Schlesien, besonders aber in Tirol betriebenen Goldbergwerke sind daher fast sämtlich in Verfall geraten.
Einen glücklichen Fund hat nun im Jahre 1907 der Bergwerkbesitzer Hubert Merzenich in Ungarn, Komitat Szatmar, gemacht. In seinen Erzgruben wurde zufällig ein sehr ausgedehnter Goldgang aufgeschlossen. Der Gang hat über fünf Meter im Durchschnitt, ist nach den bisherigen Feststellungen 15 Kilometer lang und besitzt einen Goldgehalt von durchschnittlich 140 Gramm Gold auf die Tonne Gestein. Nach der Schätzung von Sachverständigen hat er einen Wert von mehreren Millionen.
Kurze Zeit vorher entdeckte auch ein ehemaliger Lehrer in seinem an einem kleinen Flüßchen gelegenen Ackerlande bei Borpatak in demselben Komitat einen Goldgang, den er mit den primitivsten Mitteln zunächst abzubauen begann und der ihm trotzdem monatlich eine Ausbeute von 80.000 Kronen einbrachte. Bei dem jetzt mit Maschinen eingerichteten Betriebe wirft diese Goldader die doppelte Einnahme ab.
Diese beiden Goldfunde sind seit Jahrhunderten wieder die ersten in Europa.