Nu frewt euch lieben Christen gmeyn

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Autor: Martin Luther
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Titel: Nu frewt euch lieben Christen gemeyn
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aus: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein / eynem yetzlichen Christen fast nutzlich bey sich zuhaben / …
Herausgeber:
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1524
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Erscheinungsort: Erfurt
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Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Kirchenlied (EG 341)
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[5]

Folget eyn hubsch Euangelisch gesang yn melodey Frewt euch yhr frawen vnd yhr man / das Christ ist aufferstanden / so man auffs Osterfest zusyngen pflegt / die noten aber darzu synd vber das Lied / Es yst das heyl vns komen / angezeigt

[6]
Nv frewt euch lieben Christen gmeyn /

vnd last vns frölich spryngen.
Das wir getrost vnd al ynn eyn /
mit lust vnd liebe syngen.

5
Was Got an vns gewendet hat

vnd seyne susse wunder that.
Gar theur hat ers erworben.

Dem teuffel ich gefangen lag /
ym tod war ich verloren.

10
Mein sund mich qwellet nacht vnd tag /

darynn ich war geboren.
Ich fyel auch ymmer tieffer dreyn.
Es war keyn guts am leben meyn.
Die sund hat mich besessen.

15
Mein gute werck die golten nicht /

es war mit yhn verdorbenn.
Der frey will hasset Gotts gericht /
er war zum gut erstorben.
Die angst mich zu verzweifeln treib /

20
das nichts dan sterben bey mir bleyb.

Zur hellen must ich syncken.

Da yamert Gott yn ewigkeyt /
mein elend vbermassen.
Er dacht an seyn barmhertzigkeit.

25
Er wolt mir helffen lassen.

Er wand zu mir das vater hertz.
Es war bey yhm furwar keyn schertz.
Er ließ syn bestes kosten.

Er sprach zu seynem lieben son /

30
die zeyt yst hie zurbarmen.

Farhyn meyns hertzen werde kron /
vnnd sey das heyl der armen.
Vnd hylff yhm aus der sunden nott.
Erwurg fur yhn den bittern todt.

35
Vnd laß yhn mit dir leben.


Der son dem vater gehorsam ward /
er kam zu mir auff erden.
Von eyner yungfraw reyn vnnd tzart /

[7]
er solt mein bruder werden.
40
Gar heymlich furtt er seyn gewalt.

Er gieng ynn meyner armen gestalt.
Den teuffel wolt er fangen.

Er sprach zu mir halt dich an mich.
Es solt dir ytzt gelingen.

45
Ich geb mich selber gantz fur dich.

Da will ich fur dich ryngen.
Denn ich byn deyn vnd du byst meyn.
Vnd wo ich bleib da soltu seyn.
Vnns soll der feind nicht scheyden.

50
Vergiessen wirt er mir meyn blut /

dazu mein leben rawben /
das leyde ich dir alles zu gutt /
das halt mit festem glauben /
den todt verschlingt das leben mein.

55
Meyn vnschult tregt die sunden deyn.

Da bistu selig worden.

Gen hymmel zu dem vatter meyn.
Far ich von dysem leben /
da will ich seyn der meyster deyn /

60
den geyst will ich dir geben /

der dich yn trubniß trösten soll.
Vnd lernen mich erkennen wol.
Vnd yn der warheit leitten.

Was ich gethan hab vnd geleert

65
das solt du thun vnnd leeren /

damit das reich Gotts werd gemehrt.
Zu lob vnd seynen ehren.
Vnd hut dich fur der menschen satz /
dauon verdirbt der edle schatz.

70
Das laß ich dir zur letze.
Mart. Luther.