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Pinguine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Pinguine
Untertitel:
aus: Gedichte, Gedichte von Einstmals und Heute
S. 79–80
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1934
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Wikisource
Kurzbeschreibung:
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[79]
Pinguine


Auch die Pinguine ratschen, tratschen,
Klatschen, patschen, watscheln, latschen,
Tuscheln, kuscheln, tauchen, fauchen
Herdenweise, grüppchenweise

5
Mit Gevattern,

Pladdern, schnattern
Laut und leise.
Schnabel-Babelbabel-Schnack,
Seriöses, Skandalöses, Hiebe, Stiche.

10
Oben: Chemisette[1] mit Frack.

Unten: lange, enge, hinderliche
Röcke. – Edelleute, Bürger, Pack,
Alte Weiber, Professoren.

Riesenvolk, in Schnee und Eis geboren.

15
[80]
Sie begrüßen herdenweise

Ersten Menschen, der sich leise
Ihnen naht. Weil sie sehr neugierig sind.
Und der erstgesehene Mensch ist neu.
Und Erfahrungslosigkeit starrt wie ein kleinstes Kind

20
Gierig staunend aus, jedoch nicht scheu.


Riesenvolk, in Schnee und Eis geboren,
Lebend in verschwiegener Bucht
In noch menschenfernem Lande.
Arktis-Expedition. – Revolverschuß –:

25
Und das Riesenvolk, die ganze Bande

Ergreift die Flucht.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Chemisette, franz. Hemdchen. Siehe: Damen Conversations Lexikon. hg. im Verein mit Gelehrten und Schriftstellerinnen von C. Herlosssohn, Leipzig: Fr. Volckmar und Adorf Verlags-Bureau, 1834ff. Bd. 2, Seite 349