Preußische Gardejäger auf einem Jagdzug im Wildpark von Comnpiègne

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Titel: Preußische Gardejäger auf einem Jagdzug im Wildpark von Comnpiègne
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 117, 131–132
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[117]

Preußische Gardejäger auf einem Jagdzug im Wildpark von Compiègne im Februar 1871.
Nach dem Gemälde des Steueraufsehers Gustav Balzer.

[131] Preußische Gardejäger auf einem Jagdzug im Wildpark von Compiègne. (Zu dem Bilde S. 117.) Der große, etwa 15 Quadratkilometer umfassende Park von Compiègne diente seit alten Zeiten den Königen von Frankreich als Lieblingsjagdgrund und auch Kaiser Napoleon III. pflegte in ihm gern Jagden abzuhalten. In den Februartagen 1871 stand in dem Parke ein Kommando des preußischen Gardejägerbataillons – lauter gelernte Forstleute – welches mit dem Abschuß von Wild für das deutsche Hauptquartier in Versailles betraut wurde. Nach einem solchen Jagdzuge, dessen Ergebnis eine gute Jagd genannt werden konnte, wurde ein Bauer aus dem nahen Pierrefonds, dessen gewaltiges 1390 von Ludwig von Orléans gegründetes Schloß im Hintergrunde unseres Bildes sichtbar ist, mit Pferd und Wagen zum Transport requiriert. Nachdem die Jagdbeute aufgeladen war und einer der Gardejäger auf [132] dem Wagen Platz genommen, ging es die etwas holperige Straße nach Compiègne zu. Schon nach einer kurzen Strecke stieß der zweirädrige Karren heftig gegen einen Stein, was das Platzen eines morschen Gurtes, der die Gabel hielt, zur Folge hatte. Der Karren kippte nach hinten um und schleuderte die ganze Beute sowie den oben sitzenden Jäger zur Seite. Gelächter auf der einen und Schimpfen auf der anderen Seite war die Folge dieses unfreiwilligen Intermezzos. Inzwischen war ein französischer Forstmann, der sich bitter über die angebliche Verwüstung des Wildstandes beklagte, herangetreten, wurde aber freundlichst aufgefordert, beim Wiederaufladen des Wildes zu helfen. An jenem Jagdzug nahm auch ein Sergeant des sächsischen 1. Jägerbataillons „Kronprinz“ Nr. 12, Gustav Balzer, teil, der, gleichfalls gelernter Forstmann, die Malerei als Autodidakt betrieb. Er benutzte später den humoristischen Vorfall, dessen Augenzeuge er geworden, als Motiv zu einem großen Oelgemälde, das er am 16. Juni 1894 dem Gardejägerbataillon in Potsdam zum Jubiläum seines 150jährigen Bestehens stiftete. Unsere Illustration ist eine Wiedergabe dieses Gemäldes – zugleich eine Jagderinnerung aus der Zeit des großen Krieges.