Rückkehr (Dehmel)

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Textdaten
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Autor: Richard Dehmel
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Titel: Rückkehr
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aus: Aber die Liebe
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Dr. E. Albert & Co. Separat-Conto
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans dieser Ausgabe auf Commons
S. 164–165
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[164]

 Rückkehr.

Ich seh in deine Augen wieder,
so friedetief, so tief und bang;
da schweigen all die falschen Lieder,
die wild in mir mein Unhold sang.

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Du darfst den trüben Wahnsinn wissen,

der gräßlich lacht in mir und schreit,
daß ich vom Mutterleib gerissen
zu graunvoll freudelosem Streit,

daß mich Natur mit allen Trieben

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im Schooß der Wonne schon verdammt,

daß Die verflucht sind, die mich lieben,
daß Meine Glut nur Unheil flammt.

Du, Du, die Eine, hast ergründet
mein innerst Sündenangesicht,

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hast mich entsühnt, zu Glut entzündet

in mir der Reinheit schwaches Licht!

Von Deinen heil’gen Seelenblicken
glänzt meiner Sinne dumpfe Flur,
mir löst ein menschliches Entzücken

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die rohen Ketten der Natur!


[165] In Thränen stirbt mein irres Bangen,
ob ich berufen sei zum Glück;
sieh mein verröchelndes Verlangen,
die Klarheit gabst du mir zurück!