RE:Διαμαστίγωσις

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Auspeitschung der spartanischen Jünglinge als Wettkampf
Band V,1 (1903) S. 325
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Διαμαστίγωσις Am Altar der Artemis Orthia oder Orthosia in Sparta wurden jährlich einmal die Knaben bis aufs Blut gepeitscht, wobei es sogar vorkam, dass sie während der Execution starben, während Äusserungen des Schmerzes als schimpflich galten. Wer am längsten aushielt, galt als Sieger und trug den Ruhm davon. Dieser Kampf heisst δ., Plut. inst. Lacon. p. 239 C. Cic. Tusc. II 34. Der Gebrauch rührt von ursprünglichen Menschenopfern her, die der Göttin dargebracht wurden und die nun dadurch ersetzt wurden, dass das von den Körpern der Gegeisselten strömende Blut den Altar benetzte, Paus. III 16, 7; vgl. auch Plut. Arist. 17 und Xen. resp. Laced. II 9. Plut. Lyc. 18. Die anderen Stellen bei Wide Lacon. Culte 100. Noch von Tertullian (ad martyr. 4) wird der Gebrauch erwähnt. Wenn in der Inschrift Le Bas II 162 c ein βοαγός (s. d.) der Artemis Orthia ein Weihgeschenk stiftet, so deutet das auf denselben Brauch. Der Sieger behält, wie es scheint, für Lebenszeit den Titel βωμονίκης CIG 1364. S. Wide Lakonische Culte 112 und die eingehende Behandlung bei Trieber Quaestiones Laconicae 25ff.

[Szanto. ]