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Διοχάρους πύλαι, Stadtthor im Nordosten Athens, anscheinend nach dem Bade eines gewissen Diochares benannt (CIA II 1056, wie ein anderes nach dem des Isthmonikos, CIA IV 2, 53 a). Die Quellen des Eridanos, welche ,ausserhalb des D., nahe dem Lykeion‘ lagen (Strab. IX 397), entsprangen am Lykabettos (Dörpfeld Athen. Mitt. XIII 213). Westlich unterhalb dieses Berges muss das Lykeion auch aus anderen Gründen vermutet werden (directer Weg von der Akademie zum Lykeion ausserhalb der Stadtmauer, Plato Lysis 203 A; vgl. auch Xen. hell. I 1, 33 mit Diodor XIII 73). Nun sind schon längst in der Umgebung des heutigen Parlamentsgebäudes Mauerzüge, Canäle, besonders
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aber zahlreiche zum Teil bester Zeit angehörige Gräber zum Vorschein gekommen, welche weiter westlich den Verlauf der älteren Stadtmauer (von Nord nach Süd), in eben dieser Gegend aber auch ein Thor ankündigen (vgl. bereits Bull. d. Inst. 1850, 121. Archäol. Anz. 1864, 300. 1866, 185; neuerdings Athen. Mitt. X 404. XIII 232. Δελτ. ἀρχ. 1889, 125). Dieses Thor kann nur das Δ. gewesen sein; es wird aber nördlicher angesetzt werden müssen als Dörpfeld Athen. Mitt. XIII Taf. 6 angenommen hat, und vielmehr noch ausserhalb der hadrianischen Erweiterungsmauer geblieben sein. Während der Hauptverkehr nach Osten, zwischen Lykabettos und Ilissos zur Mesogia, durch ein südlicheres Thor, das diomeische (s. Diomeia), vermittelt wurde, öffnete sich das D. wohl in erster Linie nur zum Lykeion, mit dem es durch eine breite Fahrstrasse (τὸν ἐκ Λυκείου δρόμον Xen. hell. II 4. 27) verbunden war.