Λύττος, ἡ (die Form Λύκτος kommt auf recht alten Münzen gleichzeitig vor; ein anderer Name der Stadt war Καρνησσόπολις, s. o. Bd. X S. 1993). Stadt östlich von Knosos auf Kreta, vom Meer ziemlich abgelegen, auf einem Hügel des Aigaiongebirges ἁ ἄνω πόλις Bull. hell. 1885 p. 17; denn λύττος bedeutet ,hoch‘. In Hom. Il. II 647. XVII 610 und in Hesych.θεογον. 477. 482 erwähnt, aber natürlich lange nicht die älteste Stadt der Insel wie Polyb. IX 54 meint. Gegründet von Doriern, nach Klemens Alex. Cohort. ad gentes 36, der von einem blutigen Kultus berichtet, vor deren Kolonisation. Die Athener galten den Lyttiern als Verwandte. Veranlassung nach Svorónos (Numism. de la Crète Anc. 226) Ereignis, Plut. γυναικ. ἀρετ. 8. Zur Zeit des Ps.-Skylax 47 erstreckte sich das Gebiet von L. an das nördliche und südliche Kretische Meer. Strab. X 475 berichtet, daß Minoa den Lyttiern gehörte, ebenso zur Lyktia Arsinoe, Chersonesos, Milatos, auch eine Insel Στρογγύλη. 668 v. Chr. kämpften Bogenschützen von L. gegen die Messenier für Sparta, Paus. IV 19, 4. 343 v. Chr. bemächtigte sich Phalaikos im Dienst der Knosier L. Archidamos von Sparta befreite sie, Diod. XVΙ 61. 249 v. Chr. erneuerte L. den Vertrag mit Antiochos II. 220 Zerstörung durch die Knosier und Aitoler Cardinali, Riv. filol. 1905, 519. 185 v. Chr. gibt Appius den Knosiern Diatonion zurück, das diesen durch die Gortynier genommen und den Lyttiern gegeben war, Polyb. XXIII 15. 170 Bündnis mit Eumenes von Pergamon, s. o. Bd. XV S. 252. 68 v. Chr. Vertrag mit Hierapytna und Olus. 68 v. Chr. unterwarf Metellus L. mit Gewalt, Flor. III 7. Liv. epit. 97. L. erwähnt von Plin. n. h. IV 20 Mel. Hierokl. 14, 4 Notit. Spratt Trav. II 415. KopássisἝλλ. Φιλολ. Σύλλ. Παράρτ. 24—26 (1896) 119. Inschriften: Amer. Journ. Arch. 1896, 539f. Mon. Ant. XVΙΙΙ (1907) 366. Ruinen bei Xydá, Mariani Mon. Ant. VI 239; Taramello ebd. IX 387. de Sanctis ebd. XI 366. Münzen: Svorónos Numism. de la Crète Anc. 225ff.