RE:Ἔκδοσις

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ekecheiria
Band V,2 (1905) S. 2162
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Ἔκδοσις,[WS 1] ἐκδιδόναι steht technisch 1) von der Verheiratung eines Mädchens durch den κύριος, Herodot. I 196. Thuk. VIII 21. Gesetz bei [Demosth.] XLIII 54 über die Verheiratung vater- und bruderloser Mädchen ohne Vermögen. Das Medium vom Vater findet sich Demosth. XLI 26. Dieser nahm öfter dabei die Hülfe von Freunden in Anspruch, forderte sie auf εἰς ἔκδοσιν συμβαλέσθαι [Demosth.] LIX 69 oder συνεκδιδόναι Demosth. XLV 75, was dann diese gelegentlich von sich rühmen, Lys. XIX 59. Demosth. XVIII 268. Eine bevorstehende . wird wohl benützt, um die Richter günstig zu stimmen [Demosth.] XL 4. Man sagte auch ἔκδοσιν ποιεῖσθαι, Plat. Leg. XI 924 d. Demosth. XLIV 66. Blieben die Mädchen ἀνέκδοτοι, so galt dies als Unglück, Lys. XIII 45. Isai. VI 14. Demosth. XLV 74. [Demosth.] LIX 112. 2) Vom Ausleihen des Geldes auf Seezins, Bekker Anecd. I 247. Poll. III 115, und hiermit stimmt der Gebrauch der Schriftsteller überein, vgl. Gesetz bei [Demosth.] XXXV 51. Lys. XXXII 6. Dabei bezeichnet . nicht mehr die Handlung, sondern das ausstehende Geld, Demosth. XXVII 11. XXIX 35; man sagt sogar τετταράκοντα μνᾶς ἔκδοσιν ἐκδους εἰς Θρᾴκην Μεγακλείδῃ, Demosth. LII 20. Das Geld wieder einziehen heißt τὴν ἔκδοσιν κομίσασθαι a. O. 3) Vom Verdingen einer Arbeit, z. B. einer Bildsäule, Demosth. XVIII 122. Luk. Phalar. I 11, eines Gemäldes, Aelian. v. h. XIV 15, eines Steines mit Inschrift, CIG I 1193 aus Hermione. IG VII 18 aus Megara, von Tempelgeräten, IG VII 303 aus Oropos, von Ausbesserungen, Lys. frg. 91 S. Theophr. Char. 16, vom Zureiten eines Pferdes und Unterweisung eines Sclaven in einem Handwerk, Xen. equ. 2, 2, Fütterung eines Opferstieres in Magnesia am Maiandros, Dittenberger[WS 2] Syll.² 553, 60 (ἔγδοσιν ποιείσθωσαν), Lieferung von Opfertieren 653, 65 aus Andania, vor allem aber von Bauten 168, 45 aus Ilion, 540 (= IG VII 3073), 6 aus Lebadeia, 588, 216 aus Delos. Man sagte dafür auch ἐργοδοτέω, Poll. VII 200. Nicht nur bei Bauten war ein schriftlicher Lieferungsvertrag, συγγραφή, üblich, vgl. die Stellen aus Demosthenes und Xenophon. Über diese Verträge vgl. Fabricius[WS 3] De architectura graeca 17f. 4) Vereinzelt auch vom Verpachten eines Grundstücks, Cauer Del.² 527 aus Thasos. Bull. hell. III 244f. aus Chios.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. transkribiert: Ekdosis.
  2. Wilhelm Dittenberger
  3. Ernst Fabricius