Adonia. Das Fest des Adonis, ein im Hochsommer begangenes Fest, dessen Hauptbestandteil die Klage um den toten Adonis war, der durch hölzerne Puppen dargestellt wurde. Das Fest, von unsicherer Herkunft, ist auf griechischem und kleinasiatisch-syrischem Boden sicher alt, erwähnt unter dem Namen Ἀδώνια wird es zuerst für Athen bei Gelegenheit der sicilischen Expedition (Aristoph. Frieden 419. Plutarch Nic. 13; Alcib. 18) als Privatfeier der Frauen; mehrfach kommt es dann im 4. Jhdt. bei den Komikern vor als von Hetaeren begangen, so bei Diphilos fg. 43, 39 (II 554 K., ebenda 557 im Theseus des Diphilos geben sich Hetären an den Adonien gegenseitig obscoene Rätsel auf). Ein Ehrendecret der Thiasoten der Aphrodite für ihren Vorsteher aus dem Jahre 302 (Dittenberger[WS 1] Syll. 427) hebt dessen Verdienste um die πομπή der A. hervor, welche demnach ein Hauptfest dieses Thiasos gewesen sein muss. Schilderung einer glänzenden Begehung der A. in Alexandreia, begünstigt von Ptolemaios Philadelphos, in Theokrits 15. Idyll; Schilderung der Feier in Byblos wohl aus dem 1. Jhdt. der Kaiserzeit bei [Lukian] de dea Syria 6ff.; in Antiocheia wird noch 362 n. Chr. (nach Amm. Marcell. XXII 9, 15) das Fest jährlich begangen. Über den Verlauf im einzelnen und die Bedeutung vgl. Adonis.
Es fehlt das älteste Zeugnis Kratin. Βουκόλοι frg. 15 Kock (= Athen. XIV 638 F), durch welches das Fest in Athen schon für perikleische Zeit belegt wird.