Alabandicus (sc. lapis), ein Stein aus Alabanda, doch auch bei Milet vorkommend, schwarz und ins Purpurrote spielend, der nach Plin. n. h. XXXVI 62 im Feuer fliesst und zur Glasbereitung geschmolzen wird. Isid. Orig. XVI 5, 9 führt ihn wie Plinius unter den Gesteinsarten (marmora) auf. Camillus Leonhardus (speculum lapid. p. 71, Paris 1610) nennt A. die Substanz, durch welche das Glas farblos gemacht wird, daher A. auch später noch zur Bezeichnung des Braunsteins und Mangans diente (Kopp Geschichte der Chemie IV 83). Hany (Traité min. 1822 IV 270) bezeichnet nach del Rio das Schwefelmangan, die Manganblende als alabandina sulfurea; neuere Mineralogen seit Beudant[1271] schreiben dafür blos Alabandin. Weil Plin. n. h. XXXVII 23 angiebt, das die geringste Sorte Bergkristall aus Alabanda komme, hält O. Lenz (Mineralogie der a. Griechen und Römer 142) den A. für Rauchtopas, die schwarze Varietät desselben. Auch eine Art Carbunculus, welche in Orthosia in Karien vorkam, aber in Alabanda verarbeitet wurde, und von der man die besten als amethystizontas bezeichnete, hiess nach letzterem Ort A. (Plin. n. h. XXXVII 92), und dieser Name wurde später auf die edlen Granaten und Spinelle, welche schön rot mit einem Stich ins Violette sind, übertragen, wobei aus Alabandina (Isid. orig. XVI 14, 6) Alamandina und endlich das heutige Almandin wurde. Vgl. auch Beckmann Beitr. z. Gesch. d. Erfindungen IV 409ff.