Alsietinus lacus (Frontin. aq. I 11. II 71), jetzt See von Martignano in Südetrurien, 210 m. über dem Meere, ursprünglich ein vulcanischer Krater gleich dem benachbarten grösseren lacus Sabatinus (lago di Bracciano), mit dem er durch einen antiken Emissar verbunden ist. Aus dem lacus A. führte Augustus die aqua Alsietina[1639] nach Rom in den transtiberinischen Stadtteil; das Wasser galt zum Trinken für wenig geeignet, nach Frontin war die Hauptabsicht des Kaisers, seine Naumachie (bei S. Francesco a Ripa) zu speisen; sie lieferte täglich 24766,6 Kubikm. Wasser (Frontin. aq. I 11. 18. 22. II 71. 83). Der Lauf der Alsietina aqua ist sehr ungenügend bekannt, aus Frontin II 71 erfahren wir, dass mit der Hauptleitung ein Zufluss aus dem lago di Bracciano bei Careiae (S. Maria di Galera) sich vereinigte, und in dieser Gegend ist neuerdings das erste auf die Alsietina bezügliche epigraphische Denkmal gefunden (Barnabei Not. d. scavi 1887, 181–186. Hülsen Röm. Mitt. 1889, 289. 290). Reste der Mündung in Rom, unter dem Ianiculum, wurden 1720 bei S. Cosimato gefunden. Vgl. Lanciani Acque 130–132.