Antron (Ἀντρών nach Strab. IX 432, später Ἀντρῶνες, wie schon [Demosth.] X 9. Skyl. 63. Suid. Harpokr.; bei Mela II 3, der es fälschlich zu Magnesia rechnet, Antronia), Stadt an der Ostküste der thessalischen Landschaft Phthiotis, auf einer Anhöhe am südöstlichen Fusse eines steilen, jetzt Tragovúni (Bocksberg) genannten Berges, mit einem alten und weit berühmten Heiligtum der Demeter, s. Il. II 697 mit Schol.; h. in Cer. 491. Strab. IX 435. Liv. XLII 42. 67. Philipp von Makedonien brachte sie im J. 342 v. Chr. durch Bestechung in seine Gewalt, s. Schäfer Demosthenes II 402, jetzt Phanó. Sprichwörtlich sagte man ὄνος Ἀντρῶνος oder Ἀντρώνιος von gewaltigen und gefährlichen Dingen, ein Sprachgebrauch, über dessen Veranlassung die Alten selbst sehr verschiedener Meinung sind; denn während einige (Schol. Il. a. a. O. Diogenian. prov. I 26. Makar. II 3. Suid. s. Ἀνδρώνιος und Ἀντρῶνες) ihn von wirklichen Eseln herleiteten, die in der Gegend der Stadt besonders gross sein sollten, erklärten ihn andere von Mühlsteinen, die bei der Stadt gebrochen wurden (Steph. Byz. Eustath. Hom. p. 324, 37. Etym. M. 114, 55), noch andere endlich – und dies scheint die richtige Deutung zu sein – von einer im Meere nahe bei der Stadt befindlichen, den Schiffen gefährlichen Klippe, die offenbar wegen ihrer Gestalt den Namen ὄνος führte (Strab. IX 435. Leake Northern Greece IV 349).