Arsanias (Ἀρσανίας) 1) Der östliche, bezw. südliche Arm des Euphrat, jetzt Murad-Tschai, der am Ala-Dagh, westlich von Bajazid entspringt und nach vorwiegend westlichem Laufe nördlich von Musch und Kharput vorbeifliessend wenige Stunden oberhalb von Malatia = Melitene sich mit dem westlichen, bezw. nördlichen Euphratarme vereinigt. Plut. Luc. 31. Plin. n. h. V 84, vgl. 128, wo aber vielleicht Nr. 2 gemeint ist. Ἄρσινος heisst er bei Procop. B. Pers. I 17 (I 84, 21 Bonn.), Arazani bei den Armeniern, vgl. Saint-Martin Mém. hist. et géogr. sur l’Arm. I 50f.
Der A. wird schon in den Keilinschriften Salmanassars II. genannt, vgl. Keilinschriftl. Bibl. I 144, 164. Sicher ist darunter der Murad-Tschai zu verstehen, nicht, wie Delitzsch Wo lag d. Paradies? 182 meint, der armenische Aradzani, der heutige Kara-Su (linker Nebenfluss des östlichen Euphrat). Zum Namen vgl. noch Ἄρσισσα, Ἀρσήνη, Ἄρσην, Ἀρζανηνή (Ἀρζάνη); vom Flusse A. hat jedenfalls die Landschaft Arzanene den Namen. Bei den arabischen Geographen heisst der Fluss Arsanās. Vgl. noch Tomaschek Festschr. f. Kiepert (1898) 138.