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RE:Aurunculeius 6

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Cotta, L. Legat Caesars in Gallien
Band II,2 (1896) S. 2555 (IA)–2556 (IA)
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6) L. Aurunculeius Cotta, Legat Caesars im gallischen Kriege, Caes. b. g. II 11. IV 22. 38. Im Winter 700/701 = 54/53 liess Caesar eine Legion und fünf Cohorten unter den Legaten Q. Titurius Sabinus und Cotta Winterquartiere im Gebiet der Eburonen nehmen. Dass Sabinus den Oberbefehl führte, ergiebt sich aus Caesars Erzählung der folgenden Ereignisse. Im Winterlager wurden sie plötzlich vom Aufgebot der Eburonen unter Ambiorix angegriffen, doch ward der Sturm auf das Lager ohne Mühe abgeschlagen. Darauf eröffnete Ambiorix den Römern, dass ein allgemeiner Aufstand der Gallier ausgebrochen sei, schon wären germanische Scharen zur Hülfe über den Rhein gezogen und würden binnen zwei Tagen vor den Wällen des römischen Lagers stehen. Die Römer seien verloren, wenn sie sich nicht mit T. Labienus oder Q. Cicero, die in der Nähe ihre Lager hatten, vereinigten. Im römischen Kriegsrat fanden diese Mitteilungen des Feindes, die angeblich der Dankbarkeit für Caesar entsprangen, eine geteilte Aufnahme. Cotta und die Mehrzahl der Tribunen war dafür, den anvertrauten Posten in keinem Falle zu verlassen; Sabinus sah das Heil nur im schleunigen Aufbruch. Nach heftigen Auftritten fügte sich Cotta widerwillig, und am nächsten Morgen verliess das römische Heer das Lager. Ambiorix hatte vorgespiegelt, die Römer würden ungefährdet durch das Gebiet der Eburonen marschieren können. Kaum aber waren sie nach einem Marsch von einer halben Meile in ein Waldthal gerückt, als sie sich von allen Seiten von den Eburonen umringt sahen. Das römische Heer ward vernichtet, Cotta fiel tapfer kämpfend, Caes. b. g. V 24. 26–37. 52. VI 32. 37. Suet. Caes. 25. Liv. per. CVI. Flor. II 44 p. 71, 26 Jahn. Eutr. VI 17. Oros. VI 10. Appian. b. c. II 24. 150. Plut. Caes. 24. Dio XL 5–6.

Bei Athenaios VI 273 Β sagt ein Römer: Ἰούλιος δὲ Καῖσαρ ὁ πρῶτος πάντων ἀνθρώπων περαιωθεὶς ἐπὶ τὰς Βρεττανίας νήσους μετὰ χιλίων σκαφῶν (im J. 699 = 55) τρεῖς οἰκέτας τοὺς πάντας συνεπήγετο, ὡς Κόττας ἱστορεῖ ὁ τότε ὑποστρατηγῶν αὐτῷ (= legatus) ἐν τῷ περὶ τῆς Ῥωμαίων [2556] πολιτείας συγγράμματι, ὂ τῇ πατρίῳ ἡμῶν (= lateinisch) γέγραπται φωνῇ. Cotta hatte also im J. 54 eine politische Schrift veröffentlicht, wie sicher anzunehmen ist im Interesse Caesars. Auf diese Schrift wird auch Ciceros Äusserung bezogen (so von de Vit und Teuffel-Schwabe R. L.-G. § 397, 9) ad Att. XIII 44 Cottam mihi velim mittas (nach dem Tusculanum). Zweifellos ist hier das Buch eines Cotta gemeint; ob aber jenes politische Memoire des L. Aurunculeius, erscheint doch zweifelhaft nach dem Anfang dieses im J. 709 = 45 geschriebenen Briefes Ο suavis tuas litteras, etsi acerba pompa. Verum tamen scire omnia non acerbum est, vel de Cotta. Populum vero praeclarum, quod propter malum vicinum ne Victoriae quidem ploditur. Brutus apud me fuit, cui quidem valde placebat me aliquid ad Caesarem (wozu man dem Sinne nach nur scripturum esse oder etwas Gleichbedeutendes ergänzen kann); adnueram, sed pompe deterret. Die Auslegung abgerissener Äusserungen aus einem vertraulichen Briefwechsel, von welchem uns zudem nur der eine Teil vorliegt, ist notwendig vielfach zweifelhaft. Aber soviel geht, wie mich dünkt, aus diesen Worten als wahrscheinlich hervor, dass Cicero hier von der Schrift eines Cotta redet, die eben erst erschienen war und von der er erst durch Atticus Kunde erhalten hatte.

[Klebs. ]