Bodiocasses, Volk im nordwestlichen Teile von Gallia Lugudunensis, um Bayeux (dép. Calvados), nur von Plin. n. h. IV 107 erwähnt (neben den von den B. zu trennenden Viducasses). Nicht sicher, aber wahrscheinlich ist es, dass hiermit identisch sind die Οὐαδικάσιοι (Οὐαδικάσσιοι) des Ptol. II 8, 11, die er mit der Stadt Νοιόμαγος nach den Μέλδαι ansetzt πρὸς τῇ Βελγικῇ (die Βιδουκάσιοι = Viducasses bei Ptol. II 8, 5). Über die ursprüngliche Namensform kann also Zweifel obwalten. Ganz unwahrscheinlich ist die bei Holder Altcelt. Sprachsch. s. v. für Strabo IV 186 verzeichnete Ergänzung ῥεῖ δὲ καὶ ὁ Ἄραρ ἐκ τῶν Ἄλπεων ὁρίζων Σηκουανούς τε καὶ Αἰδούους καὶ Λίγ[γονας καὶ Οὐαδι]κασίους. Ihre Hauptstadt war ohne Zweifel Augustodurum (s. d.), die spätere civitas Baiocassium (Bayeux), Not. Gall. II 3; vgl. Auson. prof. IV 7 (p. 52 Peiper) tu Bagocassi (lies Baiocassi) stirpe Druidarum satus und den Artikel Baiocas (weitere Zeugnisse bei Holder a. O.). Sidon. Apoll ep. IV 18, 2 erwähnt praedia Baiocassina. Die Einwohner Baiocassini (‚le Bessin‘) Greg. Τur. u. a. (Baiocasinsis civis Greg. Tur. virt. Martini [593] II 53). Der Name ist verschieden gedeutet worden, beide Bestandteile kehren in anderen gallischen Namen wieder, Glück Kelt. Namen 52. 81f. 162. Holder a. O. s. bōdio und cassi; vgl. Desjardins Géogr. de la Gaule I 338ff. II 492ff. Longnon Géogr. 238.