4) Von Pellene, ein berühmter Ringkämpfer, zugleich aber auch Anhänger der Philosophie der Akademie, bemächtigte sich, im Einverständnis mit Alexander d. Gr. oder wenigstens dessen Statthalter in Makedonien, Antipatros, und mit der Hülfe des makedonischen Söldnerführers Korragos (vgl. Ind. phil. acad. Herc. col. 10–12. Gomperz Wien. Stud. IV 1882, 116) der Tyrannenherrschaft in seiner Vaterstadt, indem er einen grossen Teil der Bürger vertrieb und den Sclaven Anteil am Bürgerrecht gewährte (Athen. XI 509 b. [Demosth.] XVII 10. Paus. VII 27, 7). Die Erhebung des Ch. zum Tyrannen ist wohl, wie aus [Demosth.] a. O. und namentlich der Erwähnung der Mitwirkung des Korragos zu schliessen ist, um das Jahr 331, vielleicht auch schon 332 v. Chr., anzusetzen. Als dann nach dem Siege des lakedaimonischen Königs Agis über Korragos der grösste Teil von Achaia, wie der peloponnesischen Staaten überhaupt, zu Sparta abfielen, war es wohl dem Ch. zuzuschreiben, dass Pellene auf [2033] makedonischer Seite festgehalten wurde (vgl. Aesch.
III 165. Dinarch. I 34). Vgl. noch Schaefer Demosth. III² 134. 204.