48) Claudius Apollinarius, Bischof von Hierapolis (Phrygien) um 160ff.; nach Eusebs Chronik einer der angesehensten Führer der asiatischen Kirche seiner Zeit. Euseb erwähnt ihn in der Kirchengeschichte öfters, IV 21. 26, 1. 27. V 5, 4. 16, 1. 19, 1. 2. Von seinen Schriften werden da genannt eine an Marc Aurel gerichtete Apologie ὑπὲρ τῆς πίστεως, fünf Bücher πρὸς Ἕλληνας gewiss ähnlichen Charakters, zwei Bücher περὶ ἀληθείας, zwei Bücher πρὸς Ἰουδαίους und Streitschriften gegen die Montanisten. Hieron. vir. ill. 26, vgl. epist. 70, 4 ad Magn. bezieht seine Kenntnisse aus Eusebius. Socrates h. eccl. III 7 führt diesen Apollinarius gegen die Irrlehren seines Namensgenossen in Laodicea ins Feld; Theodoret haer. fab. II 21 kennt Schriften des Apollinarius πρὸς τοὺς Σεουηριανοὺς Ἐγκρατίτας. Photius bibl.
[2675] 14, der auch seine φράσις als ἀξιόλογος rühmt, hat von ihm gelesen πρὸς Ἕλληνας καὶ περὶ εὐσεβείας καὶ περὶ ἀληθείας. Zwei wertvolle Fragmente aus einer Abhandlung des Apollinarius περὶ τοῦ πάσχα, worin er den 14. Nisan als Jesu Todestag verteidigt, hat das Chronicon Paschale in der Praefatio (p. 6 ed. Ducange) aufbewahrt. Alles ist gesammelt und commentiert bei Routh Reliq. sacr. I² 155–174. Nach D. Völter (Ztschr. f. wissensch. Theol. XXVI 180ff.) besässen wir die Schrift περὶ ἀληθείας noch in dem irrtümlich Iustin zugeschriebenen λόγος παραινετικὸς πρὸς Ἕλληνας ed. v. Otto Corpus Apologetarum christ. Vol. II³ 1879.