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114) Dionysios Byzantios (C. Müller Geogr. gr. min. II 1ff. Forbiger Handb. d. alt. Geogr. I 469, 75) wird als Verfasser eines ἀνάπλους τοῦ Βοσπόρου genannt von Steph. Byz. s. Χρυσόπολις und von Suidas. Ersterer bringt ein kurzes Fragment über den Namen der bezeichneten Stadt, ein anderes, grösseres aus der Vorrede des D. findet sich zusammenhanglos in verschiedenen Hss. und ist öfters herausgegeben und zuletzt mitgeteilt und besprochen bei C. Müller a. a. O. Eine lateinische Übersetzung und gelehrte, auf eigenen Untersuchungen beruhende Erläuterung der Schrift des D. hat sich aber erhalten. Wir verdanken sie einem französischen Geistlichen Petrus Gyllius (Gilles, vgl. E. Oberhummer Jahresber. d. geogr. Ges. in München 1896. 1897. XXXIV), der in der Hoffnung auf Unterstützung durch Franz I. sich nach Constantinopel begeben hatte, um naturwissenschaftliche und geographische Studien zu treiben und nach alten Hss. zu suchen. Mit grosser Energie, doch unter trübseligen Verhältnissen, die ihn als türkischen Soldaten bis nach Medien, zurück über Ägypten und endlich in längere Gefangenschaft bei Piraten führten, setzte er seine Pläne durch und fand dabei die Hs. des D., die aber seit seinem 1555 in Rom erfolgten Tode verschollen ist. Sie hat eine ausserordentlich eingehende und genaue Beschreibung der Küste und der Gewässer der für die Schifffahrt im Altertum so wichtigen und anfangs so gefürchteten Meerenge enthalten. Man nahm früher an, D. habe vor der Zerstörung von Byzanz durch Septimius Severus, 196, geschrieben, aber C. Müller stellt dagegen p. Vf. nicht ohne gute Gründe die Vermutung auf, dass seine Thätigkeit erst nach diesem Ereignisse anzusetzen sei. Ältere Ausgaben der Bearbeitung des Gyllius zählen Müller p. IIIf. und Forbiger a. a. O. auf. Eine commentierte Ausgabe der lateinischen Fassung giebt O. Frick Progr. Wesel 1860; umfänglichere neue griechische Fragmente veröffentlichte C. Wescher, Paris 1874; vgl. dazu F. Wieseler Gött. Gel. Anz. 1876, 321ff. C. Müller Philol. XXXVII 1877, 65ff.