2) Gemmenstecher des entwickelten archaischen Stils von ionischer Herkunft. Er ist nur durch einen Skaraboid aus Chalcedon in der Sammlung Tyszkiewicz bekannt (abgebildet bei Furtwängler Antike Gemmen Taf. IX 14. LI 7, vgl. Bd. III 80), der so schön und sorgfältig gearbeitet ist, daß E. ein hervorragender Künstler gewesen sein muß. Dargestellt hat er einen jugendlichen Rossebändiger in vortrefflich ausgeführter Rückenansicht (auch die von Furtwängler bemängelte Beinstellung ist der Natur vollkommen abgelauscht, indem der Widerstand durch die verschiedene Haltung der Beine sehr verstärkt wird), welcher einen scheu gewordenen, reich angeschirrten Hengst zügelt. Wegen der Künstlerinschrift Ἐπιμήνες ἐπωίε und weil der Stil dem des Thesauros der Siphnier zu Delphi, der von parischen Künstlern herzurühren scheine, seiner Ansicht nach verwandt ist, hält Furtwängler den E. für einen Parier. Aber ε, η, ω finden auch auf amorginischen, attischen, delischen, keischen, naxischen, siphnischen und thasischen Inschriften dieselbe lautliche Verwendung. Da ferner das gleiche eigentümliche Pferdegeschirr sich auf sf. attischen Vasen nachweisen läßt (s. z. B. Archäol. Vorlegebl. 1888 Taf. V 1 a. VI 1 a. 1889 Taf. V 4 c. VI 2 c. 1890/91 Taf. IV 5), so ist Furtwänglers Annahme nicht wahrscheinlich.