RE:Eriphanis

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ἠριφανίς, vermutlich ein erfundener Name des Klearchos
Band VI,1 (1907) S. 459
Bildergalerie im Original
Register VI,1 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|VI,1|459||Eriphanis|[[REAutor]]|RE:Eriphanis}}        

Eriphanis (Ἠριφανίς), nach Klearch (ἐν πρώτῳ ἐρωτικῶν, FHG II 315) bei Athen. XIV 619 c eine μελοποιός, die sich in den spröden Jäger Menalkas verliebte und in Wäldern und Bergen umherirrte, ὥστε … καὶ τῶν θηρῶν τοὺς ἀνημερωτάτους συνδακρῦσαι τῷ πάθει (eine Situation wie bei Theokr. I. Verg. Ecl. X); sie habe dabei gedichtet und gesungen τὸ καλούμενον νόμιον, ἐν ᾧ ἐστιν ‚μακραὶ δρύες, ὦ Μενάλκα‘ (carm. pop. 24 Bgk.). Wie schon Ribbeck (Reden u. Vorträge 193) hervorgehoben hat, ist E. eine Sagenfigur (über ähnliche Legenden s. Rohde Gr. Rom.¹ 57f. 78ff.); auch der Name wird Schöpfung der Poesie sein (wie die meisten mit Ἠρι- beginnenden Personennamen: Fick-Bechtel 137). Ribbecks Deutung auf das ‚von Baum zu Baum fliegende Sonnenlicht‘ muß freilich auf sich beruhen bleiben. Klearch wird uns die ὑπόθεσις einer volkstümlichen Dichtung überliefern.