Euax,rex Arabum. Unter diesem Namen ging in den späteren Zeiten des Altertums und im Mittelalter eine Schrift über Steine um, die weiter nichts ist als ein lateinischer Auszug aus dem Werke des Damigeronπερί λίθων, sich aber nach der Widmung (an Tiberius-Nero) als ein
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Erzeugnis des 1. Jhdts. ausgibt. Nach der Art der Einkleidung und der Behandlung zu urteilen, gehört das Machwerk der Zeit des Ps.-Apuleius (5. Jhdt.) an. Dieser Auszug behandelt die Arten, Namen, Farben, Fundorte und zauberkräftigen Eigenschaften der Steine. Der Verfasser war Christ und suchte das Abergläubische seiner Vorlage zu mildern. Er stimmt vielfach mit dem von Aetius aus Amida im 2. Buche benützten Demosthenes περὶ λίθων, und aus derselben Quelle schöpft die dem 4. Jhdt. angehörige Schrift des Ps.-Orpheus περί λίθων. Marbod, Bischof von Rennes († 1123), nennt das Buch als Quelle seines Lapidarius; Mathäus Silvaticus (13. Jhdt.) benützt es gleichfalls. Erhalten in einer Pariser-Hs. der Nat.-Bibl. cod. 7418 (s. XIV) ist dieser Auszug zuerst von Pitra Spicilegium Solesmense III 324ff. und darnach besser von Abel Orphei Lithica 157ff. herausgegeben worden. Vgl. V. Rose Herm. IX 471ff.