RE:Eudokia 2

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Enkelin der Vorhergehenden Nr. 1
Band VI,1 (1907) S. 912
Eudocia in der Wikipedia
GND: 1265739072
Eudocia in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register VI,1 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|VI,1|912||Eudokia 2|[[REAutor]]|RE:Eudokia 2}}        

2) Enkelin der Vorhergehenden, ältere Tochter des Kaisers Valentinian III. und der Licinia Eudoxia (Prisc. frg. 29, FHG IV 104. Euagr. h. e. II 7, 5. Niceph. h. e. XV 11, Migne G. 147, 37), geboren wahrscheinlich nicht sehr lange vor dem 6. August 439. Denn an diesem Tage wurde ihre Mutter zur Augusta erhoben (das Jahr Mommsen Chron. min. I 661, 599; das Datum I 301), und diese Ehre pflegte man den Kaiserfrauen jener Zeit aus Anlaß solcher freudigen Ereignisse zu gewähren (vgl. Merobaud. carm. II 9). Sehr bald nach ihrer Geburt wurde sie getauft (Merob. carm. I 19). Im J. 455[1] mußte sie sich gleich nach dem Tode ihres Vaters mit dem Caesar Palladius, dem Sohne des neuen Kaisers Petronius Maximus, vermählen (Mommsen II 27, 162), verlor aber schon nach etwa zwei Monaten ihren Gatten und wurde bei der Plünderung Roms durch die Vandalen mit Mutter und Schwester als Gefangene nach Afrika geführt (Procop. b. Vand. I 5 p. 189 A. Mommsen I 484. II 28, 167. 86, 455. 186, 455. Cyrill. vit. S. Euthymii bei Montfaucon Analecta Graeca I 64. Theophan. 5947. Joh. Ant. frg. 200, 2, FHG IV 614. Euagr. h. e. II 7, 5. Niceph. h. e. XV 11). Wiederholte Gesandtschaften des byzantinischen Hofes, die sich um ihre Auslieferung bemühten, blieben erfolglos (Prisc. frg. 24. 29). Geiserich verheiratete sie um das J. 462 mit seinem Sohne Hunirich (Prisc. frg. 29. 30. Procop. b. Vand. I 5 p. 189 C. Mommsen II 32, 216. 86, 455, 3. 187, 464. Theophan. 5947. 5949. Euagr. h. e. II 7, 5. Niceph. h. e. XV 11) und benutzte diese Ehe, um das nachgelassene Vermögen Valentinians III. als Erbteil seiner Schwiegertochter zu fordern (Prisc. frg. 30. Joh. Ant. frg. 204). Sie gebar ihrem Gatten einen Sohn Hilderich (vgl. Vict. Vit. III 4, 19), wußte sich aber nach sechzehnjähriger Ehe seiner Macht durch List zu entziehen und floh nach Jerusalem, wo sie bald darauf starb und neben ihrer Großmutter in der Kirche des heiligen Stephanus begraben wurde. Niceph. XV 12. Theophan. 5964.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. in der Vorlage fälschlich 355