RE:Eusebios 9

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Christ, Bruder des Olympius, Sohn des Asterius
Band VI,1 (1907) S. 1368 (IA)–1369 (IA)
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9) Bruder des Olympius (Liban. ep. 1055. 1056), folglich Sohn des Asterius (Liban. ep. 1464. 1476). Im Gegensatze zu seinem Vater und Bruder war er Christ, aber als er Macht besaß, hatte er sie nicht gegen die Heiden mißbraucht, sondern sich so gemäßigt gezeigt, als wenn er die heidnische Reaktion, die unter Iulians Regierung eintreten sollte, vorhersehe (Liban. ep. 1057). Er scheint also ein einflußreiches Amt unter Constantius II. bekleidet zu haben, muß aber von dem Vorhergenden dennoch verschieden sein. Denn dessen Verpflichtungen gegen Antiocheia werden nur dadurch begründet, daß er in dieser Stadt seine Erziehung genossen habe (Liban. ep. 218); Bürger derselben war er also nicht, während der Sohn des Asterius es gewesen sein muß (Liban. ep. 197). Unter Iulian wurde er beschuldigt, Christen, die zum Heidentum abgefallen waren, wieder zu ihrer früheren Religion zurückbekehrt zu haben (Liban. ep. 1057). Infolgedessen ließ ihn der Consularis Syriae Alexander in Fesseln legen und so grausam behandeln, daß er im [1369] Hause des Libanius Schutz suchte. Dieser verwandte sich in den Briefen 1055–1057 für ihn, mit welchem Erfolge, ist unbekannt.