4) Hamilkar, möglicherweise identisch mit Nr. 2, Feldherr der Karthager auf Sizilien in den ersten Kämpfen des Agathokles. Er kommandierte die Streitkräfte in Syrakus im J. 319, als Agathokles aus dem Inneren gegen die Stadt heranrückte, brachte aber eine Vermittelung zustande, die Agathokles den Weg zur Herrschaft bahnte. [2301] Agathokles soll ihm große Versprechungen gemacht haben, wohingegen er dem Tyrannen 5000 Söldner überließ: hieraus schließt Iustin. XXII 2, 6, daß H. hochverräterische Absichten gehabt und sich für einen Handstreich auf Karthago Agathokles Mitwirkung habe sichern wollen. Sowohl Meltzer I 354ff. wie Beloch Gr. Gesch. III 1, 193 halten das für ausgeschlossen: das Gerede scheint daher entstanden zu sein, daß Agathokles 5000 von H. entlassene Söldner sofort in seine Dienste nahm (so Meltzer Gesch. d. Karth. a. a. O. und danach Niese Gesch. d. griech.-maked. Staaten I 439). Im J. 313 vermittelte er zum zweiten Mal den Frieden zwischen Agathokles und dessen Feinden Diod. XIX 70–72; ward aber deshalb von den karthagischen Bundesgenossen in Karthago angeklagt und sollte beseitigt werden, als sein plötzlicher Tod ihn einem schlimmeren Geschick entzog, Iust. XXII 3, 2ff. Nach Polyaen V 3, 9 wäre er sogar nach Afrika zurückgekehrt. Seinen Sturz, an dem nicht zu zweifeln ist, erklärt Meltzer wohl richtiger durch einen Systemwechsel in Karthago, das seit der Schlacht am Krimisos eine zuwartende Politik betrieben hatte, jetzt aber, durch Agathokles Erfolge beunruhigt, die Zeit zum Handeln gekommen glaubte. Hauptstellen Diod. XIX 70–72. Iustin. XXII 2–3; vgl. dazu Holm Gesch. Sic. II 221 ff. Freeman Hist. of Sic. IV 521f. Meltzer Gesch. d. Karth. I 354ff. 522ff. Niese Gesch. der griech.-maked. Staaten I 433, 9. Beloch Gr. Gesch. III 1, 188–193; für Einzelheiten Schaefer Rh. Mus. XV 1860, 393 und Schubert Agathokles.