5) Heliodoros, Sohn des Dorion aus dem Demos Φιλο [?; die naheliegende Ergänzung πάτορειος bezw. μητόρειος zweifelhaft, da diese Demen in Alexandrien begegnen (Breccia Bull. Soc. Arch. Alex. nr. 10 181f. 184) und ihr Vorhandensein in anderen πόλεις Ägyptens deshalb Bedenken unterworfen ist, Schubart Arch. f. Papyrusf. V 83f.], lebenslänglicher Athenapriester und συγγραφοφύλαξ in Naukratis, und zwar infolge seiner amtlichen Stellung (s. u.) wohl Bürger der Stadt (Schubarts Arch. f. Papyrusf. V 84, 3 Zweifel hieran wohl falsch). Wäre die Ergänzung des Demos zu einem Ptolemäerbeinamen sicher, dann wäre aus ihm ein genauerer Terminus post quem für H. zu gewinnen, so nur wohl spätere ptolemäische Zeit (Dittenberger Syll. [or.] I 120). Da συγγραφοφύλαξ als Titel in einer Ehreninschrift gebraucht wird, ist H. nicht mit den vielen uns bekannt gewordenen ägyptischen συγγραφοφύλακες rein privaten Charakters auf eine Stufe zu stellen, er ist vielmehr als Beamter, und zwar wohl als städtischer zu fassen, der mit der Aufbewahrung der Privaturkunden zu tun hatte (Paul M. Meyers [Klio VI 452, 1] Charakterisierung dieser συγγραφοφύλαξ als ‚Archivdirektor‘ kann falsche Vorstellungen erwecken). Insofern eröffnet uns H. einen Einblick in die Besonderheit der städtischen Verwaltung im ptolemäischen Ägypten.