RE:Iunius 102
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft | |||
---|---|---|---|
| |||
Iunii Melissus et Melissa Eigentümer einer Schwertöpferei | |||
Band X,1 (1918) S. 1054 | |||
Bildergalerie im Original | |||
Register X,1 | Alle Register | ||
|
102) Iunii Melissus et Melissa, d. h. die Geschwister Iunius Melissus und Iunia Melissa, waren Eigentümer einer Schwertöpferei, wahrscheinlich in den Hispanischen Provinzen. Die hier hergestellten Amphoren haben auf den Henkeln die Namen der Besitzer im Genitiv in erhabener Schrift eingestempelt: II (= duorum) Iun(iorum) Melissi | et Melisse (= Melissae; CIL II und VII: Melisses). Gefunden sind solche gestempelten Stücke ihrer Ware zu Rom im Monte Testaccio (s. Suppl.-Heft in Art. Figlinae B), aber auch an anderen Stellen der Reichshauptstadt, CIL XV 2967, in der Narbonensis, CIL XII 5683, 154, an verschiedenen Orten der drei Galliae und der beiden Germaniae, CIL XIII 10 002, 297 (zu vervollständigen durch Belege aus der Civitas Mediomatricorum, von Metz und Oberparth, Gde. Bust, Kreis Diedenhofen O.: Lothr. Jahrb. 1903, XV 334, 4), in Britannia, CIL VII 1331, 59 a, auch b, schließlich in Hispanien, CIL II Suppl. p. 1009 (nr. 6254 b. c, zu nr. 4968, 17/20 d).
Möglicherweise ist in anderen Marken (L. Iuni Melissi) der Bruder als alleiniger Besitzer genannt; Fundorte: Rom, hauptsächlich im Monte Testaccio, aber auch an einigen anderen Stellen der Stadt, CIL XV 2966, in den gallisch-germanischen Provinzen, CIL XIII 10 002, 296, in Britannia, CIL VII 1331, 59 d-f. Zugefügt ist CIL XIII 10 002, 296 e: de fundo Scimniano; vgl. CIL XV 3169. 3168. XIII 10 002, 53 (danach ist CIL VII 1331, 86 zu berichtigen), vgl. auch die auf dem Stück einer Amphora des Monte Testaccio aufgemalte Inschrift CIL XV 4350 (J. 161 n. Chr.), in welcher fig(linae) Scimnia(nae) As[tigi] genannt sind, die also in Spanien und zwar in der Provinz Baetica lagen.
Abzusondern sind aber die Amphorenmarken II (oder: I) Camili Melissi, CIL XV 2775- XIII 10 002, 160. VII 1331, 59 c. II Suppl. p. 1009 nr. 6254 a (wohl irrig: L. Camilli Melissi) zu nr. 4968, 17/20 c.