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6) Iustus, Neffe Iustinians I., Bruder des Germanus. Von ihm und seinem anderen Bruder Boraides werden am 18. Januar 532, dem letzten Tage des Nikaaufstandes (s. d.), Hypatius und Pompeius verhaftet (Procop. bell. Pers. I 24, 53). Bei dem Einfall des Chosrau Nuschirwan im J. 542 hat I. ein Kommando im Orient und flüchtet mit anderen Obersten nach Hierapolis. Als seine
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Kollegen mit dem größten Teil der Truppen auf Belisars Weisung sich zu diesem nach Europus begaben, blieb I. mit einer kleinen Besatzung in Hierapolis zurück (ebd. II 20, 20–28, abgeschrieben von Theophan. AM 6033). Bei der großen Expedition von 543 befehligt I. getrennt von der Hauptmacht mit Peranius und anderen in der Gegend von Martyropolis beim Kastell Phison, auf dem äußersten rechten Flügel des römischen Heeres und von den übrigen Truppen so weit entfernt, daß sie nicht rechtzeitig von deren Vormarsch erfahren; als sie endlich ihrerseits in das persische Gebiet einrücken, ist es zu spät, um mit der Hauptmacht gemeinsam zu operieren (Procop. bell. Pers. II 24, 15. 20). Sie brandschatzen daher lediglich die benachbarten Teile des persischen Armeniens und kehren, nachdem das Hauptheer inzwischen eine vernichtende Niederlage erlitten hat, alsbald zurück (ebd. II 25, 35). Schon 544 ist I. an einer Krankheit gestorben (ebd. II 28, 1).