Kaus (Καοῦς, Καοῦντος Steph. Byz., während bei Paus. VIII 25, 1, den jener ausschreibt und [89] nennt, die Hss. Καλοῦντος bieten; danach findet man in älteren wissenschaftlichen Werken Kalūs, auch Halūs; s. Sibelis zu d. St.), Ortschaft im Gebiet von Thelphusa im nordwestlichen Arkadien. Pausanias sah nur noch ihre Ruinen und dabei einen Tempel des Asklepios Καούσιος (so Steph. Byz., bei Pausanias ist die Stelle verderbt). Er erwähnt den Ort auf dem Wege von Psophis nach Thelphusa. Diesen Weg hat Gell in umgekehrter Richtung gemacht, anscheinend der einzige moderne Reisende, der jenes Gebiet durchzogen hat. Allerdings muß man dabei annehmen, daß Pausanias bei der Angabe über Tropaia, der ersten Station dieser Route, infolge einer Flüchtigkeit den Ladon statt des Erymanthos nennt; Curtius Pelop. I 390. 400, 36. Heberdey Reisen des Pausanias 86. Aber ohne diese Annahme gerät man in unlösbare Schwierigkeiten, wie Leakes Versuch, die Route weiter oberhalb am Ladon beginnen zu lassen, und Gells Ansetzungen zeigen. K. muß also auf dem Rücken zwischen den Bächen von Velimáchi und Bokovína gelegen haben, nordnordwestlich von Thelphusa, dessen Lage bei Vánena durch aufgefundene Inschriften gesichert ist. Die Entfernung zwischen K. und der Hauptstadt gibt Pausanias auf 40 Stadien an. Das weist in die Nähe des Dorfes Vútsi (Kiepert, Lolling). Eine genauere Bestimmung ist unmöglich, weil es unsicher ist, wo Pausanais den Ladon überschreitet[WS 1], Gell Itinerary 121f. Boblaye Recherches 152. Leake Pelop. 222f. Lolling Hellenische Landeskunde 175. R. Kiepert FOA XIII. Frazer Paus. IV 285f.