RE:Kontoporeia

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bergweg Argos - Korinth
Band XI,2 (1922) S. 13431344
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Kontoporeia (Κοντοπορεία, Κοντοπορία), Bergweg von Argos über Tenea nach Korinth. Den Namen erklärt Leake Morea III 328 von κόντος ‚staffroad‘ richtiger als Ross Reisen 26, 2 aus dem neugriech. κοντός = ἐπίτομος. Athen. II 43 e (= FHG III 187) erwähnt die K. nach den Memoiren des Ptolemaios II. Philadelphos und berichtet, daß sie an einer eiskalten Quelle vorbeiführte. [1344] Durch Zeno bei Polyb. XVI 16, 4 erfahren wir, daß sie unweit von Mykenai in die argivische Ebene mündete. Mit Recht werden auf sie bezogen Xen. hell. IV 4, 19; Ages. II 17; hiernach war die K. der kürzeste Weg von Argos nach Korinth und führte über Tenea (so ist bei Xen. hell. statt κατὰ Τεγέαν mit Köppen zu lesen). Drei verschiedene Wege, die Curtius Pelop. II 512 angibt (vgl. Paus. II 15, 1ff.) sind von neueren Forschern für die K. angesprochen worden. Lolling Über die Kontoporeia in Steffen Karten von Mykenai 44 findet alle Bedingungen erfüllt bei dem noch jetzt von Fußgängern und Saumtieren benutzten Weg über Klisura, Berbati, Hagionori, der bei Kleniäs und unmittelbar bei den Ruinen des alten Tenea in die Ebene von Chiliomodi eintritt, denn nur dieser direkteste Weg führt über Gebirgspässe, durch Engpässe und, was entscheidend ist, an einer eiskalten Quelle vorüber; diese liegt südwestlich von der Hagionorihöhe unmittelbar am Wege und ist auch jetzt noch wegen ihrer Kälte bekannt. An dieser Stelle mündet der Weg vom Dorf Stephani ein, in dem Lolling a. a. O. 46 die Fortsetzung des aufgemauerten Weges von Mykenai über Agrilo-Vunaki erkennt. K. O. Müller Dorier I 71; Gött. gel. Anz. 1832, 340. Leake a. a. O. III 325ff. Boblaye Recherches 39f. Ross a. a. O. 25f. Curtius a. a. O. II 513f. Bursian Geogr. von Griech. II 9. 38. Becker-Göll Charikles I 16, 2. Lolling a. a. O. 43ff. Philippson Pelop. 33. 40. 43f. Frazer und Hitzig-Blümner zu Paus. II 15, 1. Karte in Steffen Karten von Mykenai.