RE:Tauropolis 3

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Karien
Band V A,1 (1934) S. 3334
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3) Stadt in Karien, Steph. Byz. und s. Χρυσαορίς. Const. Porphyr. de them. p. 38 (ed. Bonn.) nennt eine Stadt T., durch die die Grenze des Thema Kibyrratikon ging; sie muß im Grenzgebiet von Karien und Lykien gesucht werden. Schol. Dion. Per. 609 leitet törichterweise den Beinamen Ταυροπόλος der Artemis ἀπὸ Ταυροπόλεως οὕτω καλουμένης πόλεως ab.

Aus der Inschrift CIG nr. 2746 von Aphrodisias in Karien, wo die Stadt ἡ λαμπρὰ Ταυροπολιτῶν μητρόπολις genannt wird, hatte man geschlossen, daß in der Zeit, aus der die Inschrift stammt, Mitte des 4. Jhdts. n. Chr., Aphrodisias T. geheißen habe. Th. Reinach Rev. ét. gr. XIX 227f., hat nach einem Abklatsch der Inschrift festgestellt, daß der Name Ταυρουπολιτῶν [34] mit ου lautet (so schon bei Fellows Reisen in Lykien, übers. von Zenker 196) und daß er auf einer Rasur steht. Von dem ursprünglichen Namen sind ΡΟ und ΩΝ wieder mitbenutzt, außerdem ist nach ΡΟ noch deutlich ein Δ zu erkennen. Danach ist es sicher, daß ursprünglich Ἀφροδισιέων dagestanden hat. Da nirgends überliefert ist, daß Aphrodisias jemals Taurupolis geheißen hat, wohl aber vom Ende des 7. Jhdt. an Σταυρούπολις (V. Schultze Kleinasien II 164), nimmt Reinach an, daß der Steinmetz, der nach dieser Umnennung den Namen geändert hat, getäuscht durch das Sigma im vorhergehenden Wort λαμπρᾶς, das Anfangssigma von Σταυρούπολις weggelassen hat. Vielleicht hat es sogar doch dagestanden, da nach Fellows 197 Anm. auf dem Stein vor Ταυρουπολιτῶν ein leerer Raum ist.

[Ruge.]