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Regennacht

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Alfred Lichtenstein
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Titel: Regennacht
Untertitel:
aus: Die Aktion : Wochenschrift für Politik, Literatur, Kunst. Jg. 4, Nr. 1, Sp. 17
Herausgeber: Franz Pfemfert
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 3. Januar 1914
Verlag: Verlag Die Aktion
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Erscheinungsort: Berlin-Wilmersdorf
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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REGENNACHT


Der Tag ist futsch. Der Himmel ist ersoffen.
Wie falsche Perlen hängen kleine Stumpen
zerhackten Lichts umher. Und machen offen
ein wenig Straße, ein paar Häuserklumpen.

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Verfault ist alles sonst. Und aufgefressen

von schwarzem Nebel, der wie eine Mauer
herunterfällt und morsch ist. Und im Pressen
bröckelt wie Schutt der Regen – dichter – grauer –

Als wollte jeden Augenblick die ganze,

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verseuchte Finsternis zusammensinken.

Wie eine seltsame ertrunkne Pflanze
unten im Sumpf siehst du ein Auto blinken.

Die ält’sten Huren kommen angekrochen
aus nassen Schatten – schwindsüchtige Kröten.

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Dort schleicht eins. Dorten wird ein Schein erstochen.

Der Regensturz will alles übertöten …

Du aber wanderst durch die Wüsteneien.
Dein Kleid hängt schwer. Durchnäßt sind deine Schuhe.
Dein Auge ist verrückt von Gier und Schreien.

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Und dieses treibt dich – und du hast nicht Ruhe:


Vielleicht erscheint inmitten düstrer Feuer
der Teufel selbst in der Gestalt des Schweines.
Vielleicht geschieht etwas ganz ungeheuer
Blödsinniges, Brutales, Hundsgemeines.