Reim und Welt
Der Dichter lebt in Widerspruch,
So sagt man, mit der Welt;
Wei immer neuer Wolkenbruch
Auf seine Saaten fällt;
Der Reim, der Reim nur macht den Mann.
Der Reim, ein wunderbarer Sohn
Von Herz und von Verstand,
Der Seeleneintracht Zauberton,
Ja, glücklich, wer sich’s reimen kann,
Der Reim, der Reim nur macht den Mann.
Möcht’ ich doch nie ein Dichter sein,
Wär’ Lüge, was man singt;
Wenn nie ein Glas ihm blinkt.
Wer Sang und Wein sich reimen kann,
Der Rein, der Reim nur macht den Mann.
Ohn’ auch zu herzen und zu schau’n,
Was in dem Herzen klang;
Wer Schau’n und Frau’n sich reimen kann,
Der Reim, der Reim nur macht den Mann.
Sich von der Sternenwelt,
Wenn er nicht einen Stern auch hat,
Dran seine Hand sich hält.
Wer fern und Stern sich reimen kann,
Die Welt, die vor uns ewig flieht,
Ist nicht des Sanges werth;
Das wär’ ein ungereimtes Lied,
Das Grund und Fuß entbehrt.
Der Reim, der Reim nur macht den Mann.