Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Techritz

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Titel: Techritz
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aus: Markgrafenthum Oberlausitz, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 3, Seite 80
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: o.J. (1854–1861)
Verlag: Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung: Beschreibung von Techritz bei Bautzen
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Techritz
Techritz


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Techritz.


Techritz, wendisch Czjechorizy, liegt an der Strasse von Bautzen nach Gaussig, am Fusse des Sorauer Berges, eines Gliedes der Lausitzer Bergkette nach Böhmen hin, an einem kleinen Forellenbache, der die herrschaftliche Mühle treibt, die Wiesen bewässert und eine Viertelstunde vom Hofe in die Spree fällt. Techritz ist wendischen Ursprungs und war in früher Zeit höchst wahrscheinlich ein Bestandtheil des Burggrafthums Göda. Im Jahre 1842 wurde es von einem Brande heimgesucht der fast die Hälfte des aus achtzehn Nummern bestehenden Dörfchens vernichtete. Das hiesige Rittergut hat ein Areal von zweihundertvierzig Ackern, davon etwas über zweihundert Acker Feld, zweiunddreissig Acker Wiesen und das übrige in zwei Teichen und einiger Waldung. Das Gut unterhält gegenwärtig neun Pferde, vier Ochsen, zwanzig Kühe, einen Zuchtbullen, zehn Stück Jungvieh und vierhundert Schaafe. – Das Herrenhaus ist 1781 erbaut worden.

Was die Besitzer des Gutes anbetrifft so gehörte dasselbe im sechszehnten Jahrhundert den Herren von Metzrad und zwar 1560 Hansen von Metzrad, 1590 dem Hofrichter Hans von Metzrad und als dieser mit Tode abging seinem Sohne Otto von Metzrad, der 1661 starb. Von den Metzraden kam das Gut an die alte Lausitzische Familie von Gersdorf, und zwar wird 1708 Friedrich von Gersdorf als Besitzer genannt, sowie im Jahre 1770 Carl Gottlieb von Gersdorf, dem auch Glossen gehörte. Zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts besass Techritz Gotthold Glöckner und 1805 ein Graf von Rüdiger, von dem es der Landesälteste von Schindel erkaufte und es später seinem Bruder, dem Kammerherrn von Schindel, überliess. Der letzte Besitzer war der erst vor wenigen Wochen verstorbene allgemein verehrte Herr Rittmeister Moritz von Otto. Derselbe wurde im Jahre 1806 in den Adelstand erhoben und ist diese Erhebung dadurch merkwürdig, dass das Otto’sche Adelsdiplom das letzte derartige Dokument ist, welches von der Hand eines Römisch-Deutschen Kaisers unterzeichnet wurde, indem die Auflösung des Reiches bald darauf erfolgte. Der Herr von Otto wohnte 1809 dem Feldzuge nach Oestreich bei, und zwar bei einem Sächsischen Kürassierregimente, focht bei Aspern und Wagram, ging 1812 mit nach Russland und kämpfte bei Borodino. Nachdem derselbe die Armee verlassen hatte unternahm er drei Reisen nach den vereinigten Staaten von Nordamerika, wo er sich längere Zeit aufhielt. – Sein Andenken bleibt in Segen! –

† † †.