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Romeo und Julia (Übersetzung Schlegel)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: William Shakespeare
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Titel: Romeo und Julia
Untertitel:
aus: W. Shakespeare’s dramatische Werke, S. 389
Herausgeber: Wilhelm Oechelhäuser
Auflage: 21. Auflage
Entstehungsdatum: 1596
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt
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Erscheinungsort: Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien
Übersetzer: August Wilhelm Schlegel
Originaltitel: Romeo and Juliet
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Faksimiles
Kurzbeschreibung:
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Romeo und Julia

Romeo und Julia, nach Form und Inhalt eine der vollendetsten Schöpfungen Shakespeares, ward gegen 1596 verfaßt und eröffnet die Reihe der fünf berühmten Tragödien, die zehn Jahre später mit Macbeth abschließt. Der Abstand dieses Meisterwerks der tragischen Muse gegen seine erste Tragödie, den Titus Andronicus, ist geradezu unermeßlich. Die Quelle Shakespeares für dieses „Hohelied der Liebe“ war ein langes Gedicht: „Die tragische Geschichte von Romeo und Julia“ von Arthur Brooke, dessen Stoff den italienischen Novellen des Luigi da Porto und Bandello entnommen war, die ihrerseits wieder auf älteren Novellisten aufgebaut hatten. Die Tragödie spielt gegen Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts. Mit diesem Stück eröffnete A. W. von Schlegel im Jahr 1797 sein berühmtes Uebersetzungswerk. Auf der englischen wie deutschen Bühne ist dasselbe gleich heimisch. Sprache, Bau und Oekonomie des Stücks sind mustergiltig; höchstens sind ihm in dieser Beziehung Othello und Coriolan zur Seite zu stellen. – Das Stück ward 1626 in Dresden von „englischen Komödianten“ in einer allerdings ins Burleske verzerrten Bearbeitung aufgeführt. Goethe bemächtigte sich später dieses Trauerspiels durch eine im Jahr 1812 in Weimar zur Aufführung gelangte, dem Standpunkt der heutigen Shakespeareerkenntnis allerdings nicht mehr entsprechende Bearbeitung. – Wie bei Othello, König Lear u. s. w. konnte sich die Geschmacksrichtung des vorigen Jahrhunderts nicht mit dem Tod der beiden Liebenden befreunden; erst in unserem Jahrhundert ist der „fröhliche Ausgang“ endgiltig in den Bühnenbearbeitungen dieser Tragödie beseitigt worden. In den letzten Jahren gelangt von den Shakespeareschen Trauerspielen Romeo und Julia, nach Othello und Hamlet, in Deutschland am häufigsten zur Aufführung.

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Personen

Escalus, Prinz von Verona.

Graf Paris, Verwandter des Prinzen.

Montague, Häupter zweier Häuser, welche in Zwist mit einander sind.

Capulet, Häupter zweier Häuser, welche in Zwist mit einander sind.

Romeo, Montagues Sohn.

Mercutio, Verwandter des Prinzen und Romeos Freund.

Benvolio, Montagues Neffe und Romeos Freund.

Tybalt, Neffe der Gräfin Capulet.

Ein alter Mann, Capulets Oheim.

Bruder Lorenzo, ein Franziskaner.

Bruder Marcus, von demselben Orden.

Balthasar, Romeos Diener.

Simson, Bediente Capulets.

Gregorio, Bediente Capulets.

Abraham, Bedienter Montagues.

Peter.

Drei Musikanten.

Ein Page des Paris.

Ein Offizier.

Ein Apotheker.

Gräfin Montague.

Gräfin Capulet.

Julia, Capulets Tochter.

Juliens Amme.


Bürger von Verona. Verschiedene Männer und Frauen, Verwandte beider Häuser. Masken, Wachen und anderes Gefolge.

Die Scene ist den größten Teil des Stückes hindurch in Verona; zu Anfang des fünften Aufzugs in Mantua.

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Prolog

Der Chorus tritt auf.

CHORUS
Zwei Häuser waren – gleich an Würdigkeit –
Hier in Verona, wo die Handlung steckt,
Durch alten Groll zu neuem Kampf bereit,
Wo Bürgerblut die Bürgerhand befleckt.
Aus dieser Feinde unheilvollem Schoß
Das Leben zweier Liebender entsprang,
Die durch ihr unglückselges Ende bloß
Im Tod begraben elterlichen Zank.
Der Hergang ihrer todgeweihten Lieb
Und der Verlauf der elterlichen Wut,
Die nur der Kinder Tod von dannen trieb,
Ist nun zwei Stunden lang der Bühne Gut;
Was dran noch fehlt, hört mit geduldgem Ohr,
Bringt hoffentlich nun unsre Müh hervor.

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