Schwere, Elektricität und Magnetismus:365
Bernhard Riemann: Schwere, Elektricität und Magnetismus | ||
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Hier ist über die Function rein analytisch nichts weiter vorausgesetzt, als dass sie willkürlich gegeben ist, aber einwerthig und endlich für jede Werthencombination von und innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen. Folglich gilt die Gleichung (4) für jede Function , welche diese Eigenschaft besitzt. Denn man kann jeder solchen Functiou die in §. 106, Gleichung (6) ausgesprochene physikalische Bedeutung unterlegen, und dann gelten die Entwicklungen, welche zu der Gleichung (4) dieses Paragraphen führen.
Es lässt sich also jede Function von und , die von bis und von bis willkürlich, aber einwerthig und endlich gegeben ist, in eine nach Kugelfunctionen fortschreitende Reihe entwickeln. Bezeichnen wir irgend eine solche Function mit , so ist
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Der Beweis, den wir hier für diesen wichtigen Satz gegeben haben, ist nicht rein analytisch. Es muss eben für den Gang dieses Beweises der Function eine physikalische Bedeutung untergelegt werden. Der Satz lässt sich aber auch rein analytisch beweisen. Das hat Dirichlet gethan.*) [1] Er bringt die Summe der ersten Glieder
in geschlossene Form und zeigt, dass für der Grenzwerth dieser Summe ist.
Dirichlet beweist in derselben Abhandlung noch weiter, dass für jede Function nur eine einzige Entwicklung nach Kugelfunctionen möglich ist. Auch dieser Satz ist für uns von Wichtigkeit. Er soll deshalb jetzt bewiesen werden.
Es seien und zwei beliebige Kugelfunctionen vom ten resp. vom ten Range, und es seien und von einander und von Null verschieden. Wir betrachten das Integral
- ↑ *) Sur les séries dont le terme général dépend de deux angles etc. (Crelle’s Journal Bd. 17. Seite 35.)