Seite:Über die Pfuscherey in der Arzneykunst, besonders in Hinsicht auf einige Gegenden des Frankenlandes.pdf/27

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seinem erbärmlichen Zettel aufführet, mit einem oder höchstens mit ein paar Mitteln zu heilen. Er liest es, daß dem Schwindsüchtigen, dem mit der fallenden Sucht behafteten, dem Wassersüchtigen und noch so manchem andern Kranken einerley Mittel geradezu und ohne Einschränkung empfohlen wird, und der vernünftige Gedanke, auf den er doch so leicht hätte kommen können, daß es unmöglich mache, daß man so sehr verschiedne sich widersprechende Krankheiten, ohne alle Rücksicht auf ihre manchfaltigen Ursachen, Verwicklungen, und die so sehr verschiedenen Naturen der Patienten, auf einerley Art werde curiren können, drängt sich ihm hier nicht von sich selbst auf – und er denkt nicht mehr an das Kleid, das Hunderten gerecht seyn sollte, an dessen Möglichkeit er doch vorhin selbst nicht glauben wollte. Doch ich will es zugeben, daß nur die unverschämtesten Quacksalber – das sie freylich nicht alle in gleichen Grade sind – dergleichen Albernheiten in den Tag hineinschreiben, und ihren Nebenmenschen auf eine so nichtswürdige Art zum Besten haben: ich will zugeben, daß es unter ihnen auch hie und da einen Vernünftigen geben könne, der eine erträgliche Arzney, selbst als nur