Seite:Über die Quacksalber im Wirzburgischen und dessen Nachbarschaft.pdf/3

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ihre Handthierung treiben. Zwey von diesen Quacksalbern sind, wie in dem Schreiben aus dem Wirzburgischen, (in des Journals von und für Franken 2ten Bandes 2ten Heft) gedacht wurde, schon von ihrer Obrigkeit schüchtern gemacht, aber doch noch nicht ganz von ihrem Metier abgebracht worden: denn sie geben im engsten Vertrauen noch Recepte an leichtgläubige Leute. Aber noch blühet einer von ihnen, und zwar der berühmteste, der nun aus seinem Wohnort verscheuchte, sogenannte Doctor von Kollizheim, der jetzt sein Gewerbe zu Traustatt, einem Gräflich Voitischen Orte, ungestört fortsetzt. Unsere ganze hiesige Gegend vertraut sich seinen aus dem Uringlase geschöpften Orakelsprüchen an, er bedienet die meisten Leute mit Hausmitteln, die oft eben so ungereimt sind, als die Quantität des Wassers, womit er seine Wurzeln und Kräuter absieden, und sie von dem Kranken, mit dem schwachen, wie mit dem guten Magen, achtelweis als warmes Getränk nehmen läßt. Ich habe einige traurige Beyspiele von seiner Curart gesehen, aber auch eben so lächerliche z. B einem Bauern, der mit dem Urin zu ihm kam, sagte er: er solle so geschwind als es möglich sey, nach Hause eilen, und den