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Mit dem drittin brudir dy stunde.
Er wolde en virworfin habin vs Mehern,
Dar czu reicztin in dy Wursowicensir.
Si woltin nit gern,

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Daz dy brudir mit vride wern.

Wratislab gink vf den bruder zcu Mehern.
Swathopluk gink im intgein gern.
Do dy furstin beide vf dem velde lagin,
Vf einem hohin berk von geschicht

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Chomen si al ein zcu sammen.

Als schir se sich irkantin by nomen,
Do woltin si nit stritin.
Swatopluk sprach czu den gezcitin:
Brudir, ich weiz wol, daz von groszin neit

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Vns zcu tuteln vnd reiczin vnsir leit.

Si wellnt vnsir geniszin,
Des mag vns virdriszin.
Si raiszin vns zcu ein andir.
Stant mit mir in vride besundir!

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Hor mich, liber bruder min!

Da von wante si vnsir lute sin
Vnd turn vns zcu sammen reizsin,
Laz wir si nit grosze vrasin biszin
Vnd vnder ein andir slahin,

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Das si vns als iahin[1]

Verwerrin nimer vnder einandir,
Daz si den lieb vm daz silber in iamer,
Daz si von vns genomen habin,
Widir wegin mit blut in dy grabin.

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Wratislaben dy rede lib waz.

Er sprach: o brudir, du solt wiszin daz,
Der arm ist, der durch fromd red in zcorn
Sinen vienden zcu nest wirt geborn.
Abir sent vns reiszin vnsir leut!

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Laz wir si irr bosheit intgeldin hut!

Dy furstin schidin in vrid von en andir,
Her einer, hindir den ander.

  1. ? lip.
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Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/122&oldid=- (Version vom 15.8.2018)