(nach 90 Aquarellen Kannegießers); die Umgebung Dresdens in 40 Landschaftsbildern vom Anfang des 19. Jahrhunderts nach Handzeichnungen von C. A. Richter, Zingg u. a.; das Album Dresdens unter Friedrich August II., Kannegießers 24 Ansichten, besonders als Erinnerung jetzt abgebrochener Baulichkeiten der Mitte des 19. Jahrhunderts; und die Gegenüberstellung Dresden sonst (1820/30) und jetzt (um 1900) in Doppelbildern, viel Ldw. und Joh. K. A. Richter. So ist jedes Jahrhundert seit der Reformation vertreten. Auf Blanckmeisters Anregung (15. Jan. 1902) geht Beutels, des langjährigen Mitarbeiters von O. Richter in Archiv, Bibliothek und Verein, Bildnisse-Reihe hervorragender Dresdner zurück, die bis jetzt letzte dieser größeren Veröffentlichungen.
Sie wurden zunächst nur an die Mitglieder verteilt (seit 1901 „Vereinsgeschenk“ genannt), sowie an die Tauschvereine, ferner als Widmungen an die Glieder des Königshauses, die städtischen Behörden. Erst später, als überhaupt mehr Nachfrage bis zu den ältesten Vereinsschriften entstand, beschloß man den Verkauf. Wenige, wie der „Atlas“, wurden sofort in diesen gegeben. Stübel, dem Freund und Gönner des Vereins, wurden Tzschimmers Straßenansichten gewidmet.
Eine breite Wirkung konnte nicht ausbleiben, der Verein wurde nun rasch in der Öffentlichkeit bekannt. Sein eigener Verfügungsmaßstab in finanzieller Hinsicht (vgl. Anhang VI) stieg mit dem Zustrom der Mitglieder. Noch 1890 stand der Etat auf 2000 Mk., 1894 schon 5000 Mk., 1900 9–10 000 Mk., 1913 über 15 000 Mk. Eine Vermögensansammlung erfolgte absichtlich nur in kleinem Maße. Einmal ist eine außerordentliche Bewilligung seitens des Rates von 1500 Mk. (28. Juni 1900) erfolgt.
Von 1903 ab wurden diese Vereinsgaben jährlich veröffentlicht, nun auch mehr kleinere Werke. So schon 1900 O. Richters 1. Band der Geschichte Dresdens, ebenfalls ein in seiner Gedrängtheit und doch zugleich Erschöpfung des Stoffes einzig dastehendes Werk. Dann Platens kleine Rolandschrift, zum Städtetag 1902, Brucks Dresdner alte Rathäuser, zur Einweihung des neuen 1910, Brucks Sophienkirche 1911, Mackowskys Erhaltenswerte Baudenkmäler, zum Denkmalpflege- und Heimatschutz-Tage 1913, Rachels Altdresdner Familienleben 1915, Blanckmeisters Pastorenbilder, zum Reformationsjubiläum 1917 und zuletzt Trautmanns Ostrawerk 1918.
Andrerseits übernahm der Verein, zum Vorzugspreise oder mit eigener Unterstützung des Verfassers, für die Mitglieder 1903/04 die Dresden und Umgebung betreffenden wertvollen Bände der „Bau- und Kunstdenkmäler“, zu deren archivalischer Unterlage O. Richter nicht wenig beigetragen hatte, Meiches Burgen und Schlösser der Sächsischen Schweiz (1905), Brucks sächsische Handschriftenminiaturen (1906), Barths Kreuzkirche (1907), Brabants 1813 (1913) und Kesselsdorf und Maxen (1914), zuletzt Gg. H. Müllers Rückblick 700 Jahre Dresden 1216–1916 (1917).
Georg Hermann Müller: Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919. Druck von Wagner und Humann, Dresden-N., Dresden 1919, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:50JVereinGeschichteDresden1919.djvu/40&oldid=- (Version vom 14.9.2022)