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armer mann wird ruderer, um sich und seine mutter zu ernähren. Kauft für sein geld einen hund, der ertränkt werden soll. Ebenso eine katze und eine schlange, die ertränkt werden sollen. Die schlange fällt in einen strom, der mann rettet sie. Als belohnung einen kostbaren stein: wird reich und bekommt, was er will. Die schlange führt den ruderer zu sich nachhause. Er heiratet die tochter des nachbarn. Auf bitten seiner frau bringt er den stein zum goldschmied, der ein armband daraus machen soll, der goldschmied aber vertauscht ihn mit einem andern. Katze und hund suchen. Katze und hund am ziel: „Wie machen wir ein loch in den kasten?“ Eine ratte nagt zuerst, die mäuse fahren damit fort und bringen den stein. Der hund nimmt ihn ins maul. Streiten sich, wer ihn tragen soll. Tragen abwechselnd. Als sie durch den fluss schwimmen, lässt ihn der hund fallen. Ein fisch verschluckt den stein. Bringen ihn ihrem herrn.

U. Ainos. Japan (Folk-Lore Journal, VI, 1, s. 15). Ein reicher mann hat einen jungen hund, einen jungen fuchs und ein schiffsmodell aus silber. Der wundergegenstand wird ihm gestohlen. Fuchs und hund auf die suche. Ein riese, der dieb, verwahrt ihn in einer dose. Nehmen eine ratte mit sich. Diese nagt ein loch in die dose, entwendet ihn. Sie bringen ihn ihrem herrn.


Die urform des volkstümlichen märchens.

Wir gehen jetzt dazu über das märchen zug für zug durchzumustern, um zu ermitteln, welches seine ursprüngliche form gewesen ist.

Seinen inhalt können wir in drei hauptabschnitte einteilen: Im ersten ist die rede von dem übergehen des zaubergegenstandes von seinem ursprünglichen besitzer auf den neuen, im zweiten wird erzählt, wie der neue besitzer durch betrug diese quelle des glücks und reichtums verliert, und im dritten erfahren wir, wie er sie zurückbekommt.

Im ersten abschnitt lassen sich folgende züge unterscheiden: Der ursprüngliche besitzer des zaubergegenstandes, der held des märchens, die ursache der abtretung des gegenstandes, der ort der abtretung und der zaubergegenstand selbst.

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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)