ein Windspiel. Mein lebelang hatte, oder sah ich kein besseres. Es wurde alt in meinem Dienste, und war minder wegen seiner Gestalt, als wegen seiner außerordentlichen Schnelligkeit merkwürdig. Mit diesem Hunde jagte ich beständig Jahr aus Jahr ein. Hätten die Herren ihn gesehen, so würden sie ihn gewiß bewundert, und sich gar nicht verwundert haben, daß ich ihn so lieb hatte und so oft mit ihm jagte. Er lief so schnell, so oft und so lange in meinem Dienste, daß er sich die Beine ganz bis dicht unterm Leibe weglief, und ich ihn in seiner letzten Lebenszeit nur noch als Dachssucher gebrauchen konnte, in welcher Qualität er mir denn ebenfalls noch manch liebes Jahr diente.
Weiland noch als Windspiel – beyläufig zu melden, es war eine Hündinn – setzte sie einst hinter einem Hasen her, der mir ganz ungewöhnlich dick vorkam. Es that mir leid um meine
Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/47&oldid=- (Version vom 17.8.2016)