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und brachte das Ding herab. Stellen Sie sich meine Verwunderung vor, als ein niedlich vergoldeter Wagen, hängend in einem ungeheuern Ballon, größer als die größte Thurm-Kuppel im Umfange, ohngefähr zwey Klafter weit von meiner Barke herunter sank. In dem Wagen befand sich ein Mann und ein halbes Schaf, welches gebraten zu seyn schien. Sobald sich mein erstes Erstaunen gelegt hatte, schloß ich mit meinen Leuten um diese seltsame Gruppe einen dichten Kreis.

Dem Manne, der wie ein Franzose aussah, welches er denn auch war, hingen aus jeder Tasche ein Paar prächtige Uhrketten mit Berlocken[1], worauf, wie mich dünkt, große Herren und Damen abgemahlt waren. Aus jedem Knopfloche hing ihm eine goldene Medaille, wenigstens hundert Ducaten am Werth, und an jeglichem seiner Finger steckte ein kostbarer Ring mit Brillanten.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Berlocken, franz.: kleine Schmuckgegenstände aus Metall, Elfenbein, Porzellan, Edelstein oder anderen wertvollen Materialien
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/92&oldid=- (Version vom 17.8.2016)