und er war dazu bereit. Wir zogen hierauf weiter durch manche Stadt, durch manches Land. Nicht fern vom Wege auf einem schönen Gras-Rein lag mäußchen still ein Kerl, als ob er schliefe. Allein das that er nicht. Er hielt vielmehr sein Ohr so aufmerksam zur Erde, als hätte er die Einwohner der untersten Hölle behorchen wollen. – „Was horchst du da, mein Freund?“ – „Ich horche da zum Zeitvertreibe auf das Gras, und höre, wie es wächst.“ – „Und kannst du das?“ – „O Kleinigkeit!“ – „So tritt in meine Dienste, Freund, wer weiß, was es bisweilen nicht zu horchen geben kann.“ – Mein Kerl sprang auf und folgte mir. Nicht weit davon auf einem kleinen Hügel stand mit angelegtem Gewehr ein Jäger und knallte in die blaue leere Luft. – „Glück zu, Glück zu, Herr Waidmann! Doch wonach schießest du? Ich sehe nichts, als blaue leere Luft.“ – „O ich versuchte nur dieß neue Kuchenreutersche[1]
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Kuchenreuter, aus Regensburg stammenden Büchsenmacherfamilie
Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/99&oldid=- (Version vom 17.8.2016)