Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus | |
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in welchem eine Henne ein Ey mit zweenen Dottern geleget. Daß 1282. den 1. Junius schon Erdbeere, Kirschen und Erbsen sind verkauft worden. Daß König Rudolph für seinen Papagey zu Baßel einen Käffig habe machen lassen etc. Sollten sie wohl jene so wundervolle und seltene Begebenheit nicht auch ihren Jahrsschriften eingetragen haben? auf eine so merkwürdige Sache sollten sie vergessen haben? diesen Fehler sollte erst nach zwey hundert Jahren der Fleiß der Geschichtschreiber ersetzet haben? das Stillschweigen der Geschichtschreiber selbiger, und der näheren Zeiten saget uns also, daß die Geschichte eine Fabel sey. Das Gemählde, welches zu Hamel gezeiget wird, beweiset die Wahrheit dieses Zufalls auch nicht. Dergleichen Gattung des Beweises muß durch andere Gründe unterstützet werden (wie es Cyprianus in der Dissertation de Pictura reste veritatis lehret) mangeln diese, so verliehrt das Gemählde alle Stärke eines Beweises. Nur jene mögen das Gemählde zu Hamel als einen gründlichen Beweis ansehen, welche vieleicht wegen der Bildniß in dem Pallast des Doge zu Venedig, und zu Rom bei dem Eingange der Peterskirche überzeuget sind, das Alexander III. den Kaiser Friedrich Barbarossa mit Füßen auf den Kopf getreten sey. Jene können es glauben (und ich verüble es ihnen nicht) welche nach dem Gemählde zu Augsburg, so die von einer Hexe überwundene Hunnen vorstellet, dafürhalten, daß das hunnische Kriegsheer von einer Hexe wirklich überwunden, und in die Flucht gejaget worden sey. Dergleichen leichtglaubige Helden beneide ich ihres Glaubens nicht. Sie mögen immerhin auch den Auszug der Kinder von Hamel für eine der größten Wahrheiten halten. Sie werden bei unsern Zeiten keine Ketzerey mehr stiften.
Es ist wahrscheinlicher, daß diejenigen die sächsische Sprache in Ungarn gebracht haben, welche unter dem ungarischen Könige
Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus. , Augsburg 1768, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abhandlung_des_Daseyns_der_Gespenster.djvu/132&oldid=- (Version vom 14.2.2021)