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     Jez wär er usstaffirt,

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und wie ne May-Baum ziert,

und wenn bis früeih der Tag verwacht,
het ’s Wienecht-Chindli alles gmacht.

     De nimmschs und danksch mer’s nit;
Drum weisch nit, wer ders git;

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Doch machts der numme ne frohe Muth,

und schmekts der numme, sen ischs scho gut.

     Bym Bluest, der Wächter rüeft
scho Oelfi! Wie doch d’ Zit verrinnt,
und wie me si vertieft,

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wenn ’s Herz an näumis Nahrig findt!


     Jez, bhütdi Gott der Her!
en anderi Cheri mehr!
Der heilig Christ isch hinecht cho,
het Chindes Fleisch und Blut ag’no;

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Wärsch au so brav, wie er!

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/100&oldid=- (Version vom 9.3.2024)