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Gespenst an der Kanderer Straße.

     ’s git Gspenster, sel isch us und isch verbey!
Gang nummen in der Nacht vo Chander hei’,
und bring e Ruusch! De trifsch e Plätzli a,
und dört verirrsch. I setz e Büeßli dra.

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     Vor Ziten isch nit wit vo sellem Platz

e Hüsli gsi; e Frau, e Chind, e Chatz
hen g’othmet drinn; der Ma het vorem Zelt
si Lebe g’lo im Heltelinger Feld.

     Und wo sie hört: „Di Ma lit unterm Sand“

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se het me gmeint, sie stoß der Chopf an d’Wand;

doch holt sie d’ Pappe no am Füür und blost,
und gits im Chind, und seit: „Du bisch mi Trost!“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/108&oldid=- (Version vom 10.3.2024)