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     Der Engel seit: „He, ’s chostet nüt!
Doch richtsch mer gern e Gfallen us,

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weisch was, se nimm das Blumemehl,

und tragmers gschwind ins Nochbers Hus!“

     „Er het zwor selber, was er brucht,
Doch freuts en, und er schickt mer au,
mengmol e Hämpfeli Blumemehl,

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mengmol e Tröpfli Morgethau.“


     Der Chäfer seit: „Jo frili, jo!
Vergelts Gott, wenn de z’friede bisch!“
Druf treit er ’s Mehl ins Nochbers Hus,
wo wieder so en Engel isch.

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     Er seit: „I chumm vom Nochber her,

Gott grüeß di, und er schick der do
au Blumemehl!“ Der Engel seit:
„De hättsch nit chönne juster cho.“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/112&oldid=- (Version vom 10.3.2024)