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Der Schreinergesell.

     Mi Hamberch hätti g’lert, so so, la la;
doch stoht mer ’s Trinke gar viel besser a,
as ’s Schaffe, sel bikenni frey und frank;
der Rucke bricht mer schier am Hobelbank.

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     Drum het mer d’ Mutter mengmol profezeit:

„Du chunnsch ke Meister über wit und breit!“
I ha’s z’lezt selber glaubt, und denkt: Isch’s so,
wie wirds mer echterst in der Fremdi go?

     Wie ischs mer gange? Numme z’gut! I ha

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in wenig Wuche siebe Meister gha.

O Müetterli, wie falsch hesch profezeit?
I chömm kei Meister über, hesch mer gseit.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/139&oldid=- (Version vom 11.3.2024)