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     Und wenni ’s sieh vo witem,
se schießt mer ’s Bluet ins Gsicht;

15
es wird mer übers Herz so chnapp,

und ’s Wasser lauft mer d’ Backen ab,
 wohl d’ Backen ab;
i weiß nit, wie mer gschicht.

     Am Zistig früeih bym Brunne,

20
se redt ’s mi frey no a:

„Chumm, lüpf mer Hans! Was fehlt der echt?
Es isch der näume gar nit recht,
 nei gar nit recht!“
I denk mi Lebtig dra.

25
     I ha ’s em solle sage,

und hätti ’s numme gseit!
Und wenni numme richer wär,
und wär mer nit mi Herz so schwer,
 mi Herz so schwer,

30
’s gäb wieder Glegeheit.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/142&oldid=- (Version vom 11.3.2024)